Roadtrip über einen aktiven Vulkan

Der Piton de la Fournaise auf La Réunion ist ein 2632 Meter hoher Vulkan und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Erde. Es gibt immer wieder kleine Eruptionen, bei denen, ähnlich wie bei den Vulkanen auf Hawaii, dünnflüssige Lava austritt und sich ihren Weg Richtung Meer bahnt. Dennoch ist es möglich, während seinen ruhigen Phasen über die weitläufige Vulkanlandschaft zu fahren und sogar bis zum Schlund zu wandern. Für meinen Aufenthalt auf La Réunion war genau das einer der Punkte ganz oben auf der Bucket-List. 

Und so geht es mit dem schneeweißen Jeep über die scheinbar endlosen schwarz-roten Aschefelder immer weiter ins Kraterinnere. Die Straßen weichen Pfaden, die über hunderte Meter nur aus Löchern bestehen, sodass man nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommt. 

Natürlich weiß ich, dass ja eigentlich nichts passieren kann und dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass der Vulkan ausgerechnet zu dem Zeitpunkt Lava versprüht, zu dem man gerade darauf herumfährt. 

Dennoch lässt sich das mulmige Gefühl nicht abschütteln, dass sich einstellt nachdem die Serpentinen ins Kraterinnere hinter mir liegen. Die unaufhörlich aufsteigenden Rauchschwaden aus den unzähligen kleinen Kratern auf der Erdoberfläche steuern nicht gerade etwas zur Beruhigung bei. Das Wetter auf so einem Vulkan lässt sich, diplomatisch gesprochen, als überaus wechselhaft bezeichnen. Fünf Minuten strahlender Sonnenschein wechseln sich mit fünf Minuten Regenschauer ab, die dann wiederum nach weiteren fünf Minuten starken Sturmböen weichen, die die Regenwolken nur so vor sich her scheuchen.

Piton de la Fournaise

Good to know:

  • 45min Fahrtzeit vom Kraterrand ins Innere
  • Spezielle Ausrüstung: Geländefähiges Auto von Vorteil
  • Zeitweise unberechenbare Wetterverhältnisse
  • Gastronomie / Unterkunft: Keine

Das liegt vor allem daran, dass es sich hierbei um einen der höchsten Punkte der Insel handelt.

Schließlich erreichen wir in einer heftigen Regenphase das Innere des Kraters mit einer Aussichtsplattform, die eigentlich einen Blick über den Vulkanschlund bieten sollte. Stattdessen  umgeben von undurchdringlichem Wolkenschwaden, die es unmöglich machen, weiter als zehn Meter weit zu sehen. 

Keine 500 Meter dauert es auf dem Rückweg, bis die dichten Wolken aufklaren und erstmals den kompletten Blick auf die weitläufige Kraterlandschaft freigeben. So zeigte sich einmal mehr, dass sich bei Trips auf La Réunion das Wetter nicht im geringsten voraussagen lässt.

Nur wenige Tage später sollte es ein Wiedersehen mit dem Piton de la Fournaise geben – dann jedoch nicht mehr mit dem Jeep, sondern mit dem Helikopter…

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